Im Hafen von Castro: Wissenswertes über die Stadt
Castro befindet sich auf Chiloé, der zweitgrößten Insel von Chile, und ist gleichzeitig die Hauptstadt der Insel. Wer auf einer Südamerika-Kreuzfahrt nach Castro kommt, hat unter anderem die Gelegenheit dazu, bei einem Spaziergang durch die Stadt die bunten Stelzenhäuser bzw. Pfahlbauten anzuschauen, die für gute Laune sorgen und ein interessante Fotomotive abgeben. Historische Kirchen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, und Museen runden den Aufenthalt in Castro kulturell ab. Erleben Sie Castro z. B. auf einer Kreuzfahrt mit Bordguthaben mit Norwegian Cruise Line.
Bereits 1567 gegründet: die Geschichte Castros
Castro gehört zu den ältesten Städten des Landes. Zunächst lebte auf der Insel das Volk der Huilliche. Im Jahr 1540 erkundete eine erste spanische Expedition die Küstenlinie vom Schiff aus. 1553 erfolgte die erste spanische Landung. 1567 schließlich gründete Martín Ruiz de Gamboa die Stadt Castro. Der fruchtbare Boden und das milde Klima lockten bis 1594 insgesamt 8.000 Siedler, die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten, an den Ort. Plünderungen durch holländische Piraten hielten die Stadt bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in Atem.
1837 wurde ein Großteil der Stadt durch ein Erdbeben vernichtet. Das große Chile-Erdbeben im Jahr 1960 zerstörte den Bahnhof der Stadt und die Eisenbahnverbindung nach Ancud, einer Stadt im Süden der Insel. Auch viele Stelzenhäuser und das Rathaus wurden durch das Erdbeben und den darauffolgenden Tsunami zerstört. Geschichtsinteressierte erfahren darüber mehr im Regional-Museum von Castro.
Bunte Stelzenhäuser und sehenswerte Kirchen in Castro entdecken
Die Hauptkirche von Castros, die Iglesia de San Francisco, erkennt man z. B. auf einer Kreuzfahrt 2025, schon von weitem an ihren 42 Meter hohen Türmen. Sie gehört seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurde von 1910 bis 1912 vom italienischen Architekten Eduardo Provasoli im Stil der Neo-Gotik erbaut. Das Besondere an der Kirche ist der Innenausbau aus Holz. So bestehen auch die Pfeiler, Wände und das gesamte Deckengewölbe aus Holz. Im Ortsteil Nercón befindet sich eine weitere Kirche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört: die eintürmige Kirche Iglesia Nuestra Señora de Gracia aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, die aus Zypressen- und Lärchenholz erbaut wurde.
Die berühmten Stelzenhäuser von Castro, die Palafitos, befinden sich an der Straße Calle Pedro Montt im Nordosten der Stadt und an der Bucht Fiordo de Castro im westlichen Stadtteil Barrio Gamboa. In diesem Stadtteil befindet sich auch die Kapelle im Stil der Pfahlbauten.
Spannende Ausstellungsstücke aus der Zeit der Huillichen und der spanischen Besiedlung befinden sich im Regional-Museum der Stadt, dem Museo Regional de Castro. Kunstinteressierte werden im Museum für Moderne Kunst, dem 1988 gegründeten Museo de Arte Moderno de Chiloé, fündig.
In Castro im Grünen entspannen und erholen
Die Plazuela del Tren, ein kleiner Park, befindet sich auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in der Nähe des nördlichen Hafens. Hier können Reisende auf Castro Kreuzfahrt auch eine Lokomotive und andere Schienenfahrzeuge der ehemaligen Bahnlinie bestaunen. An der Brücke über den Fluss Nercón zwischen den Städten Nercón und Castro befindet sich eine kleine Bootswerft. Sowohl die Herstellung der Boote aus Lärchenholz und die anliegende Votivkapelle sind sehenswert. Die umliegende chilenische Fjord-Landschaft eignet sich zudem für Wanderausflüge. Der Nationalpark Chiloé liegt westlich der Stadt.